Letzten Freitag fuhr ich mit einigen Leuten meiner Schule übers Wochenende weg, um für das kommende Musical intensiv zu proben. Der Busfahrer erschien mir schon von Anfang an seltsam und ein wenig unüberlegt und als wir an eine Baustelle kamen, bestätigte sich dieser Eindruck. Als ich über sein Handeln noch ein wenig nachdachte, wurde mir jedoch klar, dass er der perfekte Spiegel für das Handeln von so vielen Menschen ist. Ich weiß von mir und meinem Umfeld sehr gut, dass es jedem von uns mal so ging: Man weiß ganz genau, das man etwas nicht schaffen oder bekommen kann und trotzdem macht man weiter, steckt Energie in etwas eindeutig Hoffnungsloses und gibt einfach nicht auf, auch wenn man schon lange am Ziel vorbei geschossen ist.
Ich finde es wirklich wirklich wichtig, durchzuhalten und den Kopf oben zu halten, doch rennt man manchmal einfach immer tiefer in die Sackgasse.
Bei dem Busfahrer war es das sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Wir kamen an einem kleinen Sägewerk vorbei und auf Straße prangte ein großes Schild: "Frei bis Baustelle". Alles klar, denkt sich der Busfahrer und fährt um das Schild herum weiter. Alles noch okay, vielleicht gibt es ja eine Abzweigung vor der Baustelle. Als wir allerdings bis zur Baugrube gekommen waren, standen wir vor einem rot-weiß gestreiften Absperrband, über dem abermals ein Warnschild hing: "Frei für Baustellenfahrzeuge", darüber noch: "Achtung BAUGRUBE!"
Nun gibt es doch genug Grund, umzudrehen. Haha, falsch gedacht! Unser tapferer Busfahrer fasste sich ans Herz, drückte auf das Gaspedal und landete - an der Baugrube, die vorderen Reifen im Abgrund.
Es hat einige Zeit gekostet, um zu wenden. Wir können von Glück reden, dass doch noch alles gut gegangen war und ich denke, wir können von diesem Beispiel auch viel lernen.
Von Zeit zu Zeit lohnt es sich, auf Hinweise und Zeichen zu achten und sein Handeln danach auszurichten. Mit dem Kopf durch die Wand (wahlweise mit dem Reisebus durch die Baustelle) mag einem zwar den inneren Rebellen befriedigen, doch manchmal kommt man damit eben nicht weiter.
M A N K A N N N I C H T I M M E R W E N D E N W I E E I N R E I S E B U S .
Dienstag, 1. Februar 2011
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