Dienstag, 12. April 2011

NACH MIR DIE SINTFLUT!

Als Ausgleich zu dem wunderbaren Sonnenwetter der letzten Woche hatten wir heute wirklich extrem viel und vor allem starken Regen. Das ist aber nicht der Grund für meinen heutigen Post und auch sicherlich nicht die Bedeutung meiner Überschrift.
Es geht viel mehr um den Egoismus, der sich hier immer breiter zu machen scheint. So viele Leute scheinen anderen nur zu helfen, um sich selbst einen Vorteil davon zu verschaffen. Eine ehemalige Lehrerin von mir, die ich sehr schätze, meinte einmal, dass sie davon überzeugt ist, dass niemand etwas tut, ohne in irgendeiner Weise selbst davon profitieren zu können. Und sei es nur, um den eigenen Ruf aufzubessern oder dafür zu sorgen, dass man Anrecht auf eine Gegenleistung hat.
Ich weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll. Stimmt das wirklich? Wenn ja, dann ist das ziemlich traurig. Ist der Mensch wirklich so egoistisch? Handelt er wirklich einzig und allein aus eigennützigen Gründen? Mir fallen freilich genug Beispiele ein, die diese These bekräftigen, aber was ist mit den leuchtenden Vorbildern für Aufopferung und Hilfe für Bedürftige? Es kann doch nicht sein, dass es wirklich immer egoistische Hintergedanken gibt.
Das darf nicht sein. Vielleicht ist der Wunsch, dass es nicht so ist, ein bisschen naiv. Wenn er naiv ist, dann bin ich gerne naiv. Ich jedenfalls wünsche mir wirklich, dass die These meiner Lehrerin nicht zutrifft und dass es kleine, aber feine Ausnahmen gibt; goldene Momente im Leben der unterschiedlichsten Menschen, in denen sie frei von jeglichem Egoismus handeln.
Und wenn das nicht so ist, dann ist das auch nicht der Weltuntergang (beziehungswiese die Sintflut :D). Wenn beispielsweise eine Schülerin sich um ihre alte Nachbarin kümmert, die sonst einsam wäre und ihr regelmäßig Gesellschaft leistet und ein wenig Trost spendet, ist das toll. Dass sie nebenbei noch ein wenig Geld dafür bekommt, ist dann auch nicht weiter schlimm. Die geteilten Glücksminuten werden dadurch ja nicht schlechter. Sie sind immer noch schön, Eigennutz als Nebeneffekt hin oder her. Es gibt ja einen Unterschied zwischen purem Egoismus und verstecktem Nutzen für einen selbst, während man Gutes für andere tut.

EIN ORDENTLICHES MASS AN SELBSTLOSIGKEIT IST WUNDERBAR - EIGENNÜTZIGE VORTEILE ABER AUCH NICHT VERWERFLICH.

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Es ist de facto der Fall, dass jeder nur oder aller moeglichkeit nach an seine eigene Vorteil denkt, also egoismus. dadurch entsteht so unser Gesellschaft- und Wirtschaftssystem. Ich persoenlich finde es quasi bestimmt und recht. aber genau auf diese Weise koennen einige von dem Allgemeinen unterscheiden, die wirklich keine hintergedanke bei jedem Verhalten haben. Sie tun was Gutes rein aus tiefstem Herzen, damit sie vorbild werden, die unsere aufmerksamkeit verdienen.

diqiuren hat gesagt…

Christentum: Jesus opfert sich selbst auf, um alle zu erlösen.
Buddhismus: Die Unterscheidung zwischen Eigennutz und Nächstenliebe ist falsch, es gibt in Wahrheit keine Unterscheidung zwischen Ich, Du und Er/Sie/Es.
Daoismus: Was soll das Gerede, sich in Gedankenkomplexen zu verlieren führt zu keinen Ziel. Besser ist es, zu leben.

Mars hat gesagt…

Ich denke es gibt sehr wohl Menschen die sich selbst zurückstellen und einfach anderen helfen wollen.
Ich denke aber auch, dass bei Allem was getan werden kann immer irgendein Effekt dabei ist, den man mehr oder weniger so auslegen kann, dass er als nützlich erscheint.
Aber schau mal die leute in Fukushima an.
Klar, die Arbeiter bekommen Geld, Ruhm und Ansehen.
Aber was haben die davon, wenn sie nicht mehr leben?
Die Leute, die sich die Gefahr auf sich nehmen wissen das auch und trotzdem opfern sie sich auf und versuchen Qualen und Tod für hunderttausende Menschen zu vermeiden.
Jeder denkt auch an sich selbst, in Allem steckt etwas positives.
Es wird oft bewusst ausgenutzt, Situationen in denen Menschen aber zuerst an andere denken sucht man nicht vergeblich!