Gestern war mein Schultag um ungefähr drei Uhr nachmittags zu Ende. Ich verließ das Schulgebäude, betrat einen leeren Pausenhof und fühlte mich einfach nur gut. Keine Sorgen, keine lästigen Pflichten, nichts. Absolut zufrieden sang ich All you need is love vor mich her und genoss den Moment. Die Regentropfen. Die Ruhe. Die Zufriedenheit.
Naja, heute ist davon nicht mehr viel übrig. Meine gestrige Euphorie hat sich einfach ins Gegenteil gewandelt, ich fühlte mich heute leer und ganz sicher nicht glücklich. Seltsam.
Erst habe ich mir ewig den Kopf darüber zerbrochen, was das eigentlich soll. Nicht nur das Wetter schwankt vom einen auf den anderen Tag extremst um, auch meine Gefühlslage spielt mit. Da kann doch was nicht stimmen!
Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf (verdammt, ich war SO müde!) und einer wenig aufregenden Zugfahrt und Spaziergang kam mir dann aber ein neuer Gedanke: Dieses Umschwenken des Gemüts ist nicht etwa lästig, sondern notwendig.
Wie soll ich merken, dass ich glücklich bin, wenn ich es schon immer war? Wie soll man einen Berg als solchen ansehen, wenn es kein Tal dazu gibt? Ist jemand jung, wenn es niemanden älteres gibt? Kann etwas weh tun, wenn es vorher nicht gesund und angenehm war? Man braucht Stille, um ein Geräusch zu machen.
Das ist nämlich der Schlüssel. Mein Leben ist keine Aneinanderreihung ständiger Schwankungen und Widersprüche, sondern ein Kreislauf.
J E D E B L Ü T E W E L K T .
Dienstag, 20. September 2011
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