Montag, 28. Februar 2011

ICH BIN (FAST) WIEDER DA!

In zwanzig Minuten werde ich mich auf den Weg zur Schule machen, doch vorher wollte ich hier noch etwas posten. In Frankreich hatte ich so viele Gedanken und Ideen, die ich gerne formuliert hätte. Hab ich euch schon mal davon erzählt? Wenn ich zu viel Chaos in meinem Kopf habe, da oben zu viel Verschiedenes herumschwirrt und mich vom klaren Denken (und damit Handeln) abhält, tut mir schreiben wahnsinnig gut.
Okay, darüber werde ich jetzt aber nicht bloggen. Genau genommen werde ich über überhaupt kein konkretes Thema bloggen. Dieser Post ist einfach nur dazu da, um mich zurück zu melden. Demnächst werdet ihr auch Fotos bekommen, aber mein Computer... naja. Mein Computer will nicht mehr. Vermutlich kann er nicht mehr, jedenfalls wird er heute eingeschickt, weil er sich nicht mehr anschalten lässt.
Wie ihr euch bestimmt denken könnt, ist das total unpraktisch. Auf meinem PC ist nämlich alles und meine letzte Sicherung liegt dummerweise einige Zeit zurück. Also gibts eben erst später Bilder aus dem kalten Frankreich. Ich hoffe doch stark, dass meine Daten bei der Reperatur nicht flöten gehen.
Flöten gehen... Mit den Franzosen haben wir viel über Sprichwörter und spezielle Ausdrücke und so geredet. Bei den meisten ließ sich der Hintergrund gut erschließen: Ich lass mir nicht auf der Nase rumtanzen, Er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, Du lässt dir gerade einen Bären aufbinden und solche Sachen, die ich offen gestanden eigentlich nie verwende. Einige finde ich recht süß, andere wirklich dumm.
Wie auch immer. Ich muss los, entschuldigung für diesen recht wirren Post.

N Ä C H S T E S   M A L   B I N   I C H   W I E D E R   V O L L   D A B E I .

Mittwoch, 16. Februar 2011

EINE WOCHE FRANKREICH

Gleich gehts los. In einer Stunde fährt der Zug Richtung Stuttgart, wo sechs Mitschüler, zwei Lehrer und ich umsteigen werden, um später in Zürich und in Genf auch nochmal umzusteigen. Und dann - irgendwann heute Abend sind wir in La Motte, einer Stadt im Südosten Frankreichs.
Eine Woche ist jetzt wirklich nicht viel, aber ich dachte, es wäre trotzdem erwähnenswert. Immerhin werde ich eine Woche keinen Alltag haben, meine Familie und meine Freunde nicht sehen, Verpflichtungen und Aufgaben nicht nachgehen können und ihr werdet mindestens sieben Tage auch nichts mehr von mir lesen.
Nach unserem Aufenthalt dort in einem Internat begleiten uns unsere Austauschschüler direkt nach Deutschland, dann bleiben sie ebenfalls eine Woche bei uns. Das bedeutet konkret (ich verbessere meine Aussage von vorhin): Zwei Wochen kein Alltag.
Tjaja, so ist das. Mir bleibt nicht mehr viel zu sagen, denn sieben Tage sind ziemlich wenig und überschwänglich von der verlassenen Heimat und das Vermissen von Menschen zu schreiben, wäre vielleicht fehl am Platz. Eine Woche vergeht wie im Fluge.

A D I E U ,   M E S   A M I S !  O N   V A   S E   R E V O I R   B I E N T Ô T.   :)

Dienstag, 15. Februar 2011

LASS UNS GEMEINSAM TRÄUMEN!

Wie oft erinnern wir uns eigentlich an unsere Träume? Ich kann ja nur für mich sprechen; bei mir ist es so, dass morgens kurz nach oder knapp vor dem richtigen Aufwachen der Traum noch ganz klar mit meinem Verstand zu fassen ist: Ich weiß, was ich geträumt habe und manchmal träume ich weiter, obwohl ich schon halbwach bin und weiß, dass ich nicht mehr schlafe. Wenn ich dann aufstehe, verfliegt der Traum leider allzuoft und nichts bleibt mehr übrig, außer der Anflug des Gefühls, das mich während des ganzen Traumes begleitet hat.
Was für eine Macht haben Träume eigentlich? In der Theater-AG proben wir gerade ein Stück, das sich teilweise mit diesem Thema beschäftigt. Eine verheiratete Frau träumt beinahe jede Nacht von der verflossenen Liebe zu einem Herumtreiber, von der Vergangenheit und von Möglichkeiten, die sie nie ergriffen hat. Ihr Mann dagegen lebt diese Sehnsucht ganz offen aus und klatscht das seiner Frau auch regelmäßig ins Gesicht:  Er ist unglücklich mit seinem Leben auf dem Schloss, verheiratet und ohne jegliche Abwechslung; wünscht sich ein Schiff und das Entdecken der großen, weiten Welt.
Nun stellt sich eine Frage: Ist es nicht ein bisschen rücksichtslos von dem Kerl, ständig davon zu reden, dass er gerne wo anders wäre? Dass er sein Leben nicht mag und es hasst, verheiratet zu sein?
Wenn man so denkt, kann man im Gegenzug aber auch fragen: Ist es besser, seine Sehnsüchte zu verstecken, wie Elvira, die Frau im Stück? Soll man wirklich seine innersten Wünsche in sich hinein fressen bis sie übergehen in den Traum?
Es ist eine komplizierte Angelegenheit. Ist man so gnadenlos ehrlich wie der Mann im Stück, tut man anderen weh; ist man diskreter und zurückhaltender, verhält man sich nicht aufrichtig und träumt nur im Heimlichen von einem anderen Leben. Während sie dann so von der schillernden Vergangenheit träumt, kriegt ihr Mann davon gar nichts mit. Er hält sie für zufrieden und muss sich womöglich auch noch Vorwürfe dafür anhören, dass er eben dieselbe Sehnsucht einfach ausspricht und sie nicht nur in Träumen entfesselt.
Träume haben nämlich einen entscheidenden Nachteil: Man erlebt sie trotz allem immer alleine und kann in ihnen zwar die wunderbarsten Dinge erleben, diese Erfahrung und die Erinnerung daran aber mit niemandem teilen. Ist es das nicht, was eine Begebenheit erst richtig schön macht? Das gemeinsame Erleben.
Vielleicht wäre es das beste, Elvira und ihr Mann gingen ihrer Sehnsucht einfach gemeinsam nach und segelten zusammen in die weite Welt hinaus.

V I E L L E I C H T   S O L L T E N   T R Ä U M E   Ö F T E R S   G E T E I L T   W E R D E N .

STOPP! ATMEN NICHT VERGESSEN!

Heute bin ich durch den Tag gerauscht wie ein kleiner Wirbelwind. Ob das jetzt gut ist oder nicht, weiß ich nicht so genau. Einerseits habe ich verdammt viel erledigt, andererseits fühle ich mich jetzt auch ganz schön erledigt.
Mir hat heute die Ruhe gefehlt, ich konnte die einzelnen Momente gar nicht richtig in mir aufnehmen und sie nicht genießen, wie ich es gerne getan hätte. Zu viel schwirrte in meinem Kopf herum, zu viel musste getan werden, über zu viel musste ich nachdenken und zu viel wollten einfach alle anderen von mir. Ich konnte mich nicht den Dingen widmen, die ich gerne intensiver erlebt hätte und konnte mich nicht konzentrieren.
Ja, das war es. Das erklärt auch, warum meine Schusseligkeit heute besonders ausgeprägt war: Ich war einfach abgelenkt. Permanent mit den Gedanken schon beim nächsten Schritt, mit meinem Tun aber noch bei der gegenwärtigen Handlung. Nebenher musste ich noch mit der reden, der anderen was erzählen, irgendwas aufschreiben, da schnell hingehen, dem Lehrer noch etwas sagen, das nicht vergessen, jenes unbedingt noch erledigen - "Jule, du musst gleich zum Kieferorthopäden! Jule, Klarinette nicht vergessen! Wouh, ich bin aber spät dran. Und heute Abend noch Koffer packen, gell?"
Ohman. Morgen geht es für eine Woche nach Frankreich. Finde ich das gut? Hm, ich weiß nicht. Ja und nein. Ja, weil es eine Abwechslung darstellen wird und nein, weil... ich einfach gerne hier bin. Mir geht es zur Zeit ziemlich gut.
Ausgenommen heute. Okay, es war ein schöner Tag und es ging mir schon gut, nur eben auf seltsame Weise. Heute war der ultimative Chaostag; dumme Ausrufe, Unfälle und Pannen meinerseits nicht ausgeschlossen.
Wie schön wäre es gewesen, einfach mal kurz die Zeit anzuhalten und zu schreien - ganz laut.
Dann wäre vielleicht wieder alles gut gewesen und ich hätte mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren können, ohne ständig in Tagträume, Schwärmereien und Notizen an mich selbst abzuschweifen.

E I N   B I S S C H E N   H A L T   H Ä T T E   M I R  G U T   G E T A N .

Sonntag, 13. Februar 2011

DIESE WELT BRAUCHT UNIKATE!

Ja, wir brauchen wirklich mehr Einzelstücke. Irgendwie scheint alles immer gleichförmiger zu werden: Jeder hört die gleiche Musik, es zeichnet sich überall eine nicht hinterfragte Meinung ab, jeder trägt Jeans und verhält sich immer korrekt, lieb, brav und äußert niemals eine kritische Meinung. Im Unterricht dösen die meisten eher weg, als mal aufzustehen und zu sagen, was sie stört. Viele verstecken sich und sagen nicht, was sie denken, weil sie in den Mainstream passen wollen. Wer andere Interessen oder Hobbys hat, als die meisten anderen, wird als Freak/Nerd/Spast/Idiot beleidigt oder in irgendeine blöde Schublade gesteckt. Wer gegen Clichés verstößt, wird verpöhnt oder zumindest ausgelacht und wer Hausaufgaben macht, hat eh keine Ahnung.
Da verändert ein Junge sich die Haarfarbe und wird als schwul bezeichnet, ein Mädchen schminkt sich nicht und gilt als langweilig oder jemand sagt etwas gegen Bruno Mars und wird als geschmacklos bezeichnet.
Was soll denn das ganze? Ich liebe es, wenn jemand mal gegen den Strom schwimmt und etwas tut, was vielleicht nicht irgendwelchen Normen und Konventionen entspricht, dafür aber dem eigenen Charakter und den persönlichen Wünschen und Träumen.
Das ist für mich cool, nicht irgendwelche modischen Haarschnitte oder die Musik, die in den Charts läuft.

E S   L E  B E   D I E   I N D I V I D U A L I T Ä T !

LEIDENSCHAFT ZUM UNGEWISSEN

Wie ich gestern Abend feststellte, habe ich noch nie über mein allerliebstes Lieblingshobby geschrieben, das mir wichtiger ist als alle anderen Hobbys zusammen: Theater.
Schriftsteller packen große und auch kleine Gefühle in Worte, fügen sie in einer Szene zusammen und am Ende steht ein Werk, das so harmonisch ist, wie ein kleines Uhrwerk. Fehlt nur eine Rolle (und ist sie noch so klein!), funktioniert es nicht mehr. Text muss umgeschrieben, Regieanweisungen verändert und vielleicht sogar die Struktur des gesamten Stückes umgestellt werden.
Es ist unbeschreiblich, ein Werk in den Händen zu halten und zu wissen, das man es bald spielen wird. Wenn ich schauspielere, versetze ich mich nicht in eine andere Person hinein, ich bin diese Person.
Unglaublich, welch großes Maß an Gefühlen in mir freigesetzt wird, wenn ich von Erinnerungen oder Emotionen spreche, die ich als Schauspielerin eigentlich noch nie erlebt habe.
Theater ist für mich eine Form von Energie: Zum einen werde ich dort meine überschüssige los, zum anderen wird auch eine riesen Menge freigesetzt: Wenn meine Rolle begeistert ist, glüht etwas in mir. Diesen Funke versuche ich dann auf die anderen zu übertragen und irgendwann ist da das Feuerwerk des Spielens, welches ich so liebe.
Wenn wir dieses Feuerwekr dann irgendwann meinen, drauf zu haben, geht es auf die Bühne. Wir stehen auf den Brettern und wissen, es gibt nur die eine Chance. Entweder wir reißen unser Publikum jetzt mit, oder wir schaffen es niemals wieder.
Die Beine fest auf der hölzernen Bühne, die Augen zwischen Spielpartner und Publikum und das Herz... Naja, das Herz im Augenblick, im wahnsinnigen Ganzen. Denn Theater ist immer ein Stückchen Wahnsinn; der Moment ist fast nicht kontrollierbar, eine zerreißende Spannung liegt in der Luft und mit einem einzigen unpassenden Wort  kann alles zerstört sein. Man weiß nicht, was der andere als nächstes tut und im noch so perfekt einstudierten Stück kann etwas total überraschendes geschehen.
Konzentration und Leidenschaft, das ist wohl meine perfekte Mischung, um das Beste aus der Situation heraus zu holen. Auch brauche ich Nähe zur Bühne, um mich diesem unberechenbaren, diesem freien und wahnsinnigen Gefühl des Ungewissen wenigstens ein bisschen nähern zu können.

D E S H A  L B   S P I E L T E   I C H   B I S H E R   A U S S C H L I E S S L I C H   B A R F U S S .

EIN BLICK ÜBER DEN TELLERRAND (2)

Wir können ziemlich froh sein, hier zu leben. In Mitteleuropa gibt es fließend Wasser, Sozialversicherungen und Demokratie. Leider ist das nicht überall auf der Welt so. Auch wenn ich als Einzelperson keine direkte Eingriffsmöglichkeit habe, kann ich doch etwas bewirken. Informiert sein ist da schon mal ein guter Anfang.
Ich könnte weinen, wenn ich Gleichaltrige Dinge sagen höre wie "Du Drecksjude!", "Scheiß Türkenschwein!", "Du Neger" oder "Du gehörst doch vergast!".
Ich frage mich: Wissen sie es nicht besser oder meinen sie es wirklich ernst? Vielleicht ist die NS-Zeit und der grausame Massenmord durch das Naziregime auch irgendwie zu weit weg, nicht mehr greifbar oder sie haben es verdrängt. Und trotzdem frage ich: Muss das sein? Müssen blöde Witze über Hitler gerissen, Schulplakate mit fragwürdigen Parolen beschmiert und inbrünstige Lieder aus dieser Zeit gesungen werden?
Auch frage ich mich: Was soll daran Freude bereiten oder gar lustig sein? Ich rede ja nicht von überzeugten Rechtsradikalen, sondern von Mitschülern. Von Leuten, die durchaus Ahnung von der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands haben und sich auch politisch recht gut auskennen.
Es wundert mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich auf so etwas stoße.

U N D   E S   S C H O C K I E R T   M I C H .

Samstag, 12. Februar 2011

EIN BLICK ÜBER DEN TELLERRAND

Manchmal lohnt es sich, ein wenig weiter als über den eigenen Horizont zu schauen. Da draußen gibt es so viel zu entdecken, wovon ich bisher gar nicht wusste, dass es existiert!
Eigentlich brauchte ich eine neue Jacke, Schuhe, ein Geschenk für meine französische Austauschschülerin und noch ein paar solcher Dinge, doch kam ich am Ende mit einem Citadel Hobby Starter Set und fünf Miniaturfiguren für ein Tabletop-Spiel nach Hause. Ich kenne weder die Regeln von Warhammer 40000 noch bin ich mir sicher, ob ich jemals zum richtigen Spieler werde, doch hat mich das ganze fasziniert.
Mehr oder weniger durch einen Zufall landete ich in einem Geschäft, wo Comics, Sammelkartenspiele, Glaskugeln, Poster und Tabletopfiguren verkauft wurden. Irgendein Turnier schien im Hinterzimmer statt zu finden, ich schaute mich gemeinsam mit einem Freund um.
Vor kurzem habe ich das erste Mal von diesem Spiel gehört, doch wusste ich nicht, dass man die Figürchen selbst anmalen muss. Ich war dermaßen fasziniert davon, dass ich mir kurzerhand ein Anfänger-Mal-Set schnappte und nach einigem hin und her einen Verkäufer um Beratung bat.
 Alle Abwechslung und Horizonterweiterung bringt nämlich nichts, wenn man keine Hilfe hat. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - das stimmt. Wenn man etwas nicht kann, nicht weiß oder nicht kennt, braucht man Hilfe. Nichts passt dann besser als jemand, der sich auskennt. Egal ob es sich ums Kochen, ums Reiten oder eben ums Tabletopspielen geht: Fast nichts kann man einfach so und allermeistens kann man es sich auch kaum oder nur schleppend selbst beibringen.
Ich hatte heute eben diesen Verkäufer, der mein Unwissen und mein dämliches Gegrinse zwar wohl etwas ungewöhnlich für seinen Laden fand, aber mir dennoch weiter geholfen hat. Das ist doch mal ein guter Vorsatz: Für andere Leute so sein wie der Verkäufer dort für seine Kunden.
Hinterher kam ich mir zwar fast genau so unwissend vor wie vorher, doch habe ich fünf Figuren geschenkt bekommen, weil ich mich nicht für ein bestimmtes Volk entscheiden konnte.
Morgen habe ich jedenfalls schon etwas zu tun: Ich werde kleine süße Zwerge bemalen und somit etwas tun, was ich noch nie getan habe.

E R F R I SC H E N D ,   S O   E I N   B L I C K   Ü B E R   D E N   T E L L E R R A N D .

DAS LEBEN IST SCHÖN.

Ich kann gerade gar nicht beschreiben, wie gut ich mich fühle. Letztes Jahr ungefähr um diese Zeit herum fing es an, dass es mir immer schlechter ging. Ich kann das bis heute nicht genau erklären, das muss ich ja auch nicht. Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Es geht mir jetzt um ungefähr dreihundert Prozent besser. Ich schaue aus dem Fenster, gehe nach draußen, ich lebe. Ich fühle mich frei und zufrieden.
Über Glück schreibe ich viel, lese viel darüber und ständig wird es in Liedern oder Gedichtern thematisiert, doch letztendlich kommt es doch nur darauf an, es zu fühlen.
Bücher übers Glück sind schön und gut, doch ersetzen können sie diese Leichtigkeit um das Herz herum sicherlich nicht. Nichts kommt diesem Kribbeln nahe, das seit einigen Tagen nicht mehr aus meinem Bauch weichen mag. Jeder Atemzug fühlt sich gut an und so übertrieben und pathetisch das klingen mag: Es geht mir einfach nur gut.
Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass es natürlich bald auch wieder schlechte Tage geben wird und dass so viel Trauer, Pech, Versagen, Ungerechtigkeiten, Gemeinheiten, Zerstörung, Verletzung, Einsamkeit und Unglück auf mich zukommt, doch muss mich das jetzt noch nicht belasten. Schlechte Dinge kommen früh genug, das kann man nicht kontrollieren.
So lange das aber nicht der Fall ist, genieße ich jeden Moment. Das Glück ist kostbar und zerbrechlich: Wer mich kennt, weiß, dass ich manchmal viel zu schnell hinfalle oder Dinge kaputt mache. Solange sie aber ganz sind, packe ich sie mit Herzenslust an und tue, was ich möchte und was mit meinem Gewissen zu vereinbaren ist. Die Menschen um einen herum sind nämlich der einzige Schlüssel zum Glück.

E I N   H O CH   A U F   D A S   L E B E N !

Donnerstag, 10. Februar 2011

CAN YOU HELP ME OCCUPY MY BRAIN?

Ab ungefähr halb zwölf heute Mittag kippte irgendwas in mir und ab da war der Tag seltsam. Der Morgen war wirklich schön und alles schien beinahe gewöhnlich, dann hatte ich auf einmal ein Déjà-Vue.
Gut, das ist jetzt wohl nicht die perfekte Einleitung für die Schilderung des seltsamsten Tag seit langem, doch ist es tatsächlich der Beginn meiner Odyssee der Merkwürdigkeit. Auf einmal hatte ich nämlich ständig diese Déjà-Vues. Ich schaute an die Tafel und war mir sicher, exakt diese Szene schon einmal erlebt zu haben. Ich blickte zu meinem Tischnachbarn und führte ein kurzes Gespräch, welches ich GENAU SO schon einmal geführt zu haben glaubte.
Egal, wohin ich lief und wen ich sah, jeder zweite Augnblick kam mir dermaßen bekannt vor! Manch einer mag jetzt vielleicht dämlich lachen und erklären, dass das ja ganz normal sei, weil ich jeden Tag in die Schule gehe und beispielsweise den Französischunterricht schon mehr als ein paar mal erlebt habe; doch das war komplett anders.
Es war, als erinnerte ich mich an einen Traum, den ich nie geträumt habe. Allerdings fühlten sich die Momente in meinem Kopf, an die ich mich in Bruchstücken erinnerte und von denen ich nicht wusste, wann ich sie schon einmla erlebt habe, viel wirklicher an. Ja, es war als erlebte ich den Tag heute noch einmal, dieses Mal aber weitaus unwirklicher und entfernter als damals. Woher auch immer diese Déjà-Vues kamen: Sie waren viel schillernder und viel bunter als die Realität.
Damit ihr mich jetzt nicht für komplett durchgeknallt haltet (ich fürchte, das tut ihr schon seit längerem :D), will ich noch dazu sagen, dass diese Momente eintraten, als ich verdammt müde war. Irgendwie schien meine Energie mit jedem Déjà-Vue noch mehr zu weichen, was mich nicht nur wahnsinnig aufgeregt und irritiert hat, sondern dazu führte, dass ich mir selbst ein bisschen Angst gemacht habe.
Heute Nacht hole ich mir eine riesen Portion Schlaf, damit ich morgen vielleicht endlich mal wieder mit einem klaren Kopf durch die Welt geistern kann.

E I N E N   K L A R E N  V E R S T A N D - WANN HABEN WIR DEN SCHON?

Mittwoch, 9. Februar 2011

MACH EINEN VOGEL AUS MIR!

Manchmal wünsche ich mir, einfach verschwinden zu können. Plopp - und weg! Dafür beneide ich die Vögel. Sie sind frei, können jederzeit davon fliegen. Wenn es ihnen im Winter zu kalt wird, hält sie nichts mehr hier in den mittleren Breiten. Lockt sie der süße Gesang eines anderen Vogels, zwitschern sie zurück und gesellen sich zu den Gleichgesinnten. Sie bauen ihr Nest, wo sie wollen und erleben die Welt aus einer... erhabenen Position heraus.
Wie schön wäre es, wenn ich mich einfach in einen Vogel verwandeln könnte, wenn mir danach ist? Oft fühle ich mich in der Schule eigesperrt, von den Wänden der Räume eingeengt und von Menschenmassen überrollt. In solchen Situationen wäre es doch wirklich herrlich, in die Lüfte aufzusteigen und im Wind zu gleiten wie eine Feder.
"Dear God, make me a bird, so I can fly far - far far away from here." - Forrest Gump
Nicht ohne Grund ist die Taube ein Friedenssymbol. Sie ist auch ein Vogel, schwebt durch die Lüfte und kann Botschaften versenden. Da oben gibt es keine Autostaus, es gibt keinen höllischen Lärm und auch im Idealfall kein Gestank wie unten auf der Erde. Ein Vogel betrachtet das Geschehen da unten mit einem gewissen Abstand, der eine viel höhere Objektivität möglich macht.
Ich liebe den Gedanken, für einige Stunden überall hin zu fliegen, wo ich möchte. Ohja, das wäre wundervoll.

L E I D E R   B L E I B T   D I E S   E I N   W O L K E N K U C K U C K S H  E I M .

Dienstag, 8. Februar 2011

DAS GLÜCK AUF DER GOLDWAAGE

Oft neige ich dazu, schlechte Momente und Ereignisse viel stärker wahrzunehmen, als positive: Ich lasse den Tag Revue passieren, da beiße ich mich irgendwann an einem winzigen Augenblick fest, in welchem ich mich nicht gut fühlte. Ich grübele ewig über dieses Geschehnis nach und wünsche mir, ich selbst oder auch andere Leute hätten sich da anders verhalten. Heute aber kommt mir dieses Verhalten ein wenig blöd vor. Meistens gibt es doch an einem Tag auch so viel Gutes, über das ich genau so lange grübeln könnte und mich dementsprechend glücklicher machen würde.
Es gibt Menschen, die einem täglich begegnen und beinahe schon selbstverständlich da sind, das ist schön. Außerdem sind (wenn auch leider kurze) Gespräche oft wahnsinnig angenehm und wie ich schon öfters habe anklingen lassen, ist da auch das von mir so geliebte Lächeln, welches überraschend viele Leute anderen immer wieder zuwerfen. Wild gewuchterte Blumen am Straßenrand finde ich herrlich und auch Steinchen, die ins Wasser fallen und dort Kreise ziehen. Dass nicht jeder dieses Faible für Details teilt, ist vollkommen okay. Dennoch glaube ich (oder ich hoffe es zumindest), dass es an jedem Tag irgendetwas gibt, über das man sich freuen kann.
Heute war das Wetter nicht mehr ganz so schön, aber für mich persönlich lag eine gewisse... Ruhe in der Luft, die den heutigen Tag gut gemacht hat. Klar gab es auch unangenehme Situationen und auch ein ernüchterndes Ergebnis, doch störte mich all das nicht weiter. Zwei Personen hätte ich heute gerne eigenhändig den Mund zugeklebt und mit einigen Leuten hätte ich gerne mehr Zeit verbracht, doch war auch das alles in allem okay. Ich habe mir einen blauen Fleck eingefangen und war mal wieder... ein wenig offen, laut, direkt, unordentlich und hektisch, aber das alles regte mich gar nicht auf.
Es ist, als sei ein besänftigender Schleier über Allem, dessen Ursrprung mir (noch) nicht klar ist. Die schönen Dinge scheinen intensiver, die schlechten unwichtiger.
Ich erlebte die Welt heute wie in einer riesengroßen Seifenblase, die einen regenbogenfarbenen Hauch über einfach alles zieht.

B E I N A H E   G E S P E N S T I S C H ,   O D E R ?

Montag, 7. Februar 2011

DEN KOPF IN DEN WOLKEN

Ich habe eine Orange erlegt und mir dabei in den Finger geschnitten. Jetzt gibt es Blutorange.

 M E I N   A M Ü S I E R T E S   G E R E D E   F I N D E T   K E I N   E N D E .

CHRONISCHER SPRECHDURCHFALL

Heute in der großen Pause stand ich da und habe einfach nur gelacht. Als ich versuchte, später einer Freundin den Grund zu erklären, kamen nur Satzfetzen und Wortbrocken wie: "Ja also, weil, der, da, ich, Pause, lachen, bäääh!" Ich gestikuliere dann immer wild mit meinen Händen und versuche, mich auszudrücken; doch leider gelingt das nicht immer.
Immer wieder tritt bei mir dieses Phänomen auf, dass ich einfach nur Blödsinn quatsche. Ich denke, jeder hat mal seine fünf Minuten, doch war ich heute von solch einer Euphorie heimgesucht, gegen die ich durchweg gar nichts tun konnte. Zeitweise war ich einfach nur gut gelaunt - sonst nichts.
Seltsam irgendwie. Ich irre in der Gegend herum wie ein kopfloses Hühnchen, strahle alles und jeden an und rede Müll. Konzentrieren konnte ich mich heute auch nicht. Ich bin hibbelig, habe einen wahnsinnigen Drang, etwas zu tun und stecke voller Energie.
Komischerweise bin ich heute trotzdem recht früh nach Hause gegangen. Vielleicht liegt es am schönen Wetter, das mich aus der Schule getrieben hat oder an dem Mangel an Stress und Problemen. Möglicherweise sind meine Freunde für meinen Hochzustand der Stimmung verantwortlich oder irgendwer anderes, ich kann es gar nicht genau bestimmen.
Aber es fühlt sich gut an. Und jetzt werd eich nach draußen gehen, mich auf die Wiese legen und schauen, ob ich mich auf ein gutes Buch konzentrieren kann.

I C H   W Ü N S C H   E U C H   W A S !  :)

VON ARROGANZ UND PERFEKTION

Heute war einer der Schultage, an denen ich mich frage, was ich eigentlich falsch mache.
Ich habe der Arroganz ins Auge geschaut und muss sagen, dass ich es mehr als nur begrüßen würde, wenn sie sich von den Menschen fernhielte. Es ist nicht auszuhalten, wie sie Leute erst langsam einnimmt, dann manipuliert und schließlich zu ungnädigen Gestalten macht, die nur das Allerbeste von sich halten und es auch von anderen fordern.
Ich habe erfahren, dass jemand, den ich eigentlich recht sympathisch finde, schlecht über mich redet, weil ich sie anscheinend mal nicht gegrüß habe, als wir uns auf dem Gang begegnet sind. Ich finde das nicht nur total übertrieben, sondern schon fast ein bisschen lächerlich. Ich bin wirklich bemüht, freundlich zu jedermann zu sein und Bekannte auch stets zu grüßen, doch leider versage ich manchmal. Es gibt einfach Momente, in denen ich nicht alle Erwartungen erfüllen kann, die an mich gestellt werden.
Und so frage ich: Wer ist das denn, der absolute Perfektion von seinen Mitmenschen fordern kann? Man kann doch nur verlangen, was man selbst auch bietet. Kann jemand denn wirklich so überzeugt von seinen eigenen Qualitäten sein, dass er ständig und immerzu Höchstleistungen von anderen erwarten darf?
Ich finde, wir sollten allesamt ein bisschen nachsichtiger sein und uns klar machen, dass jeder einmal schlechte Tage hat und es schlichtweg unmöglich ist, durchgehend ein makelloser Mensch der Perfektion zu sein.

P E R F E K T I O N   I S T   D O C H   A U C H   I R G E N D W I E   A B S T O S S E N D .

Sonntag, 6. Februar 2011

PLATSCH, PLATSCH, PLATSCH

Ich möchte heute über ein Gefühl schreiben, über das ich schon lange mal erzählen wollte. Es ist ein Gefühl, dass wohl viele von uns kennen: Man erkennt einen günstigen Zeitpunkt für etwas, das man schon lange vorhatte. Ob ich nun jemanden ansprechen, eine Auktion gewinnen oder einen lang behüteten Wunsch äußern möchte: Ich habe solche Augenblicken oft. Meistens winke ich ihnen nett zu, wenn sie vorbei ziehen.
Immer wenn mir eine Gelegenheit durch die Lappen geht, füllt mich so eine Leere, die verdammt schwer in Worte zu fassen ist. In einem der schönsten Filme der Welt gibt es eine Szene, in der einfach perfekt gezeigt wird, was bei mir im Inneren vorgeht, wenn ich etwas versäumt habe.


Alle Anspannung angesichts der sich bietenden Chance wird in Enttäuschung verwandelt, es legt sich eine mysteriöse Kraft um das Herz und macht es so schwer, dass ich regelrecht in die Knie sinke. Ich bin dann immer ein bisschen auf mich selbst wütend und wünsche mir nichts so sehr, wie ganz schnell zu verschwinden oder die Zeit zurück zu drehen, um die Gelegenheit am Schopfe zu packen!
Aufgrund der Niederlage aber ist es, als würde ich zu Wasser und platschend auf dem Boden landen.


W I E   B I N   I C H   F R O H ,   D I E S E S   G E F Ü H L   N I C H T   A L L Z U   O F T   Z U   S P Ü R E N .

Samstag, 5. Februar 2011

DIE SEELE VOLL GLÜCK

Früher dachte ich oft, es wäre schöner, an einer kleinen Küstenstadt in Südengland oder in einem Bergdorf in den Alpen zu leben - der schönen Natur wegen. Heute war allerdings wieder einer der Tage, an denen ich unentwegt nur gelächelt habe. Zusammen mit meiner Schwester habe ich den Nachmittag draußen verbracht und die Sonnenstrahlen, die sich endlich wieder gezeigt haben, lösten in mir solch ein Kribbeln aus, dass ich einfach nur froh bin. Ich bin froh, hier zu leben und ich bin froh, das Leben genießen zu dürfen.
Ständig verändert sich so viel, nichts bleibt wie es ist, die Pflichten lösen solch einen Stress aus, dass einem fast keine Zeit bleibt, die Seele einfach mal bauemln zu lassen: An Tagen wie heute kann ich aber einfach nicht traurig sein.
"In diesem Augenblick ist alles perfekt: Die Weichheit des Lichts, dieser feine Duft, die ruhige Atmosphäre der Stadt. Sie atmet tief ein, und das Leben erscheint ihr so einfach, so klar, dass sie eine Anwandlung von Liebe überkommt und das Verlangen, der gesamten Menschheit zu helfen."

Die fabelhafte Welt der Amélie


Ganz genau so fühlte ich mich. Morgen sieht vielleicht alles schon ganz anders aus und ich weiß auch, dass diese Glückseligkeit wirklich zerbrechlich ist und dass ich möglicherweise schon demnächst über die Naivität dieses Artikels lachen werde, aber das ist unwichtig.  Nicht oft kann ich so überschwänglich über meine innere Zufriedenheit sprechen, doch heute sage ich ohne zu zögern: Ich bin glücklich.


I C H   W Ü N S C H T E ,   I C H   K Ö N N T E   D I E S E S   G E F Ü H L   V E R S P R Ü H E N .

IF WE COULD SETTLE HEAVEN?

Was wäre, wenn wir uns vornehmen würden, von nun an glücklich zu sein? Wir freuen uns unbändig auf den nächsten Tag und sind uns ganz sicher, dass etwas Schönes geschehen wird - Steigen dadurch nicht die Chancen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht? Wenn ich mir beispielsweise einrede, dass mir mein Kuchen auf jeden Fall aus der Hand fallen wird, dann steuert doch mein Unterbewusstsein tatsächlich mit und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der gute Kuchen wirklich auf dem Boden landet.
Wieso dieses Phänomen nicht auch positiv anwenden? Heute sprach ich in höchsten Tönen über den Frühling; ich habe im Prinzip schon festgelegt, dass ich froh sein werde, wenn die Kälte endlich weicht. Ist das nicht die Lösung aller Probleme? "Morgen wird ein schöner Tag, denn ich werde vielen wunderbaren Menschen begegnen." Sobald ich dann das Gesicht eines guten Freundes oder das Lächeln eines Fremdens wahrnehme, werde ich mich an meine Vorfreude erinnern und eine Welle von Glücksgefühlen durchströmt meinen Körper.
Hach, wäre das schön! Leider ist es nicht ganz so einfach. Es ist wirklich schwer, sich auf etwas zu freuen oder etwas zu genießen, wenn es einem schlecht geht. Auch sind viele Menschen vielleicht zu egoistisch oder anspruchsvoll, um eine Welt des Positiven zu kreieren; außerdem gibt es so viele unvorhersehbare Komponenten im Leben, die einem einen fetten Strich durch die süße Existenz des puren Glücks machen, ohne dass wir es beeinflussen können.
Eines steht fest: Könnten wir alle zusammen so leben, lebten wir im Himmel auf Erden.



K E N N T   J E M A N D   D E N   W E G   D O R T   H I N ?

Donnerstag, 3. Februar 2011

WAS IST SCHÖNHEIT?

Verschiedene Gespräche und Artikel haben mich die letzten Tage beschäftigt und mich auf das Thema der Schönheit gebracht. Sie gehört zu den subjektivsten und subtilsten Dinge dieser Erde, weswegen sie auch einen riesengroßen Spielraum für Diskussionen bietet. Tausend verschiedene Ansichten existieren und mindestens genauso viele Bücher darüber wurden schon geschrieben und doch lässt es den menschlichen Geist nicht los.
Schönheit ist in gewisser Maßen eine stille Macht, die Anmut hervorbringt, Liebe schürt, Menschen beseelt aber auch Neid entfesselt und Wahnsinn sät. Ein schöner Mensch kann die personifizierte Sanftheit sein oder schreckliche Geschichten von Trauer und Schmerz erzählen. Es gibt so viele Facetten des Schönen, dass es schwierig ist, es auch nur annähernd zu fassen.
Eine hübsche Kette oder eine durchtrainierte Figur machen niemanden schön. Meiner Meinung nach kann ein unausstehlicher Mensch noch so perfekte Gesichtszüge, Haut und Haare haben; für mich ist er immer noch nicht schön.
Schönheit kommt wahrhaftig von innen. Ein Blick, der von vergangener Liebe und Schmerz zeugt; ein Lächeln, das ein unschuldiges Kindergesicht schmückt; Energie, die nur so aus einem begeisterten Menschen zu sprudeln scheint; die tröstende Hand eines Freundes - All solche Dinge machen einen Menschen schön.
Schön ist nicht, was in die Idealvorstellungen irgendwelcher Modezeitschriften, die Ansprüche an ein sinnliches Frauengesicht oder in die Größentabelle von teurer Kleidung passt - Schön ist, was vom Leben erzählt.

E I N   H E R Z   A U S   G O L D     L Ä S S T   E I N E N   M E N S C H E N   L E U C H T E N .

Mittwoch, 2. Februar 2011

DIE WELT IST EIN STAUBKORN?

Mich lässt der Gedanke nicht los, dass unsere Welt sich nur als winziger Teil in einer kleinen Holzkiste befindet, welche selbst so unbedeutend klein ist und uns doch die Sicht auf den ganzen Rest verdeckt.
Mir ist natürlich bewusst, dass sämtliche Metaphysiker und auch die Kritiker dieser philosophischen Disziplin eben mit solchen Gedankenkonstrukten beschäftigt haben und die Menschheit seit mehreren tausend Jahren absolut keine Antwort gefunden hat und wohl auch nie finden wird; trotzdem fasziniert mich allein die Idee, dass es so viel geben könnte, was wir beschränkten Menschen niemals erkennen werden. Schon allein weil wir solche Vermutungen nicht beweisen können und der Drang, es doch heruas zu finden, uns ewig weiter treiben wird, bleibt das Thema wohl auf ewig aktuell.
Was ist, wenn die Welt, wie wir sie kennen, einfach nur ein eingesperrtes Staubkorn ist? Wissenschaftler und Forscher glauben so viel über das Leben zu wissen, doch können sie allerhöchstens die Wände der kleinen Holzkiste absuchen. Mit unbedeutenden Lupen stolzieren sie umher und untersuchen jede kleinste Faser des Holzes, doch wird sich die Kiste niemals öffnen und wir werden niemals an das helle Licht von außerhalb geraten, weil die Truhe abgeschlossen ist. Ja, möglicherweise gibt es einfach nicht die geringste Chance, die Kiste zu öffnen und nach draußen zu gelangen, in die wahren Weiten des Seins.
Vielleicht ist das aber wirklich alles nur Spinnerei und der Mensch weiß ganz genau Bescheid über alles und sieht die absolute Wahrheit mit seinen fünf Sinnen. Wenn ihr mich fragt, ist dieser Gedanke aber ziemlich arrogant. Das ist wie, wenn jemand über den Gedanken an außerirdisches Leben lacht. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch nicht das intelligenteste Wesen des Alls ist und dass es irgendwo da draußen noch mehr Leben gibt, vielleicht auch in einer anderen Form.
Vielleicht können wir nur hoffen, dass wir nicht das Perfekteste in dieser Welt sind. Menschen töten, Menschen haben so viel Schlechtes angerichtet und werden es weiterhin tun.
Alles was wir tun können, ist weiterhin über die Welt nachzudenken und Stück für Stück zu versuchen, Dinge zu verstehen und zu hinterfragen.

V I E L L E I C H T   Ö F F N E T    S I C H   I R G E N D W A N N   J A   D I E    K I S T E ?

Dienstag, 1. Februar 2011

HÖREN WIR MIT DEM HERZEN!

Wenn ihr wirklich etwas zu sagen habt, sagt es. So viele Menschen da draußen reden so viel und sagen schlichtweg nichts. Gerade in letzter Zeit häufen sich die Sätze ohne Aussage in meiner Umgebung und ich frage mich, warum die größten Dummköpfe eigentlich immer am meisten plappern. Darum geht jetzt die Bitte heraus an alle, die sich auch mal gerne durchsetzen würden oder das letzte Wort niemals an sich reißen: Steht auf und sagt, was ihr denkt!
Fühlt ihr euch unterdrückt, lasst das die anderen spüren und macht den Mund auf! Versucht, Verbündete zu finden und geht gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten vor. Man wir euch zuhören, wenn ihr es mit Nachdruck vermittelt. Ich hoffe es so sehr, bitte enttäuscht diese Hoffnung nicht. Enttäuscht euch selbst nicht. Natürlich wird es immer Leute geben, die blockieren, zerstören und verletzen, aber gebt nicht auf! In uns allen steckt ein Rebell, der nur darauf wartet, für Gerechtigkeit und gegen leere Worthülsen, Lügen und Oberflächlichkeit vorzugehen.
Eines Tages werden selbst die Stummen Gehör finden. Ich möchte ihnen zuhören, jederzeit.

WAS MAN (NICHT) KANN UND WILL

Letzten Freitag fuhr ich mit einigen Leuten meiner Schule übers Wochenende weg, um für das kommende Musical intensiv zu proben. Der Busfahrer erschien mir schon von Anfang an seltsam und ein wenig unüberlegt und als wir an eine Baustelle kamen, bestätigte sich dieser Eindruck. Als ich über sein Handeln noch ein wenig nachdachte, wurde mir jedoch klar, dass er der perfekte Spiegel für das Handeln von so vielen Menschen ist. Ich weiß von mir und meinem Umfeld sehr gut, dass es jedem von uns mal so ging: Man weiß ganz genau, das man etwas nicht schaffen oder bekommen kann und trotzdem macht man weiter, steckt Energie in etwas eindeutig Hoffnungsloses und gibt einfach nicht auf, auch wenn man schon lange am Ziel vorbei geschossen ist.
Ich finde es wirklich wirklich wichtig, durchzuhalten und den Kopf oben zu halten, doch rennt man manchmal einfach immer tiefer in die Sackgasse.
Bei dem Busfahrer war es das sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Wir kamen an einem kleinen Sägewerk vorbei und auf Straße prangte ein großes Schild: "Frei bis Baustelle". Alles klar, denkt sich der Busfahrer und fährt um das Schild herum weiter. Alles noch okay, vielleicht gibt es ja eine Abzweigung vor der Baustelle. Als wir allerdings bis zur Baugrube gekommen waren, standen wir vor einem rot-weiß gestreiften Absperrband, über dem abermals ein Warnschild hing: "Frei für Baustellenfahrzeuge", darüber noch: "Achtung BAUGRUBE!"
Nun gibt es doch genug Grund, umzudrehen. Haha, falsch gedacht! Unser tapferer Busfahrer fasste sich ans Herz, drückte auf das Gaspedal und landete - an der Baugrube, die vorderen Reifen im Abgrund.
Es hat einige Zeit gekostet, um zu wenden. Wir können von Glück reden, dass doch noch alles gut gegangen war und ich denke, wir können von diesem Beispiel auch viel lernen.
Von Zeit zu Zeit lohnt es sich, auf Hinweise und Zeichen zu achten und sein Handeln danach auszurichten. Mit dem Kopf durch die Wand (wahlweise mit dem Reisebus durch die Baustelle) mag einem zwar den inneren Rebellen befriedigen, doch manchmal kommt man damit eben nicht weiter.


M A N  K A N N  N I C H T   I M M E R   W E N D E N   W I E   E I N   R E I S E B U S .

KEINE HEIMATSLIEDER

Die meisten von uns kennen wohl das Gefühl, weg zu müssen. Raus aus dem Alltag, für einige Tage einfach auf und davon. Die Werbung spielt mit dieser Sehnsucht und an allen Ecken und Enden wird uns der perfekte Ausgleich angeboten. Leuchtreklame und bunte Plakate versprechen "Entspannung pur", "Perfektes Work-Out" oder "Traumurlaub gegen Fernweh" und wecken in uns den windigen Herumtreiber, der die Welt sehen will und aus dem müden Alltagstrott ausreißt.
Für die letzten vier Tage war ich tatsächlich weg von zu Hause, weg vom Schulalltag und weg von den geliebten Gesichtern, die mich sonst immer umgeben. Von Freitag bis Montag gab es zwar viel zu tun und es war sicherlich auch stressig, und doch hat es mich glücklich gemacht. Am liebsten wäre ich noch ein paar Wochen dort geblieben, wo wir Musik machten und nicht mal Zeit blieb, um nach Hause zu telefonieren.
Leider geht das nicht. Nach jeder Flucht aus dem Alltag folgt auch wieder die Rückkehr. Egal wie intensiv die Auszeit war und wie gerne man genau diese Auszeit verlängern würde, irgendwann kommt man entweder zurück zum bisherigen Leben oder die Auszeit wird zur Gewohnheit, womit es keine Abwechslung mehr wäre.
Es hilft alles nichts: Der Weg zurück ist unausweichlich, da kann man nichts tun. Ich für meinen Teil mache nach einem Trip raus aus dem Gewöhnlichen meist irgendwas spontanes: Setze mich in einen Zug, laufe durch Städte, renne durch den Wald oder besuche vielleicht die Tiere im Zoo. Da der Wechsel von Urlaub zu Alltag oft allzu plötzlich geschieht, brauche ich immer ein wenig Zeit für mich selbst, um mich wieder auf das Altbekannte einzustellen.


U N D   D A N N   H E I S S T   E S :   W I L L K O M M E N   Z U R Ü C K !